Angesichts der stark gestiegenen Energiekosten, des Klimawandels und der Verknappung der Ressourcen wird es immer wichtiger, im Haushalt Energie zu sparen. Das schont den Geldbeutel, aber auch Umwelt und Klima. Um Energiekosten zu sparen, lohnt sich ein Preisvergleich der verschiedenen Anbieter für Strom und Gas auf einem Vergleichsportal im Internet.
Zusätzlich kommt es darauf an, aktiv Energie zu sparen. Das gelingt schon mit kleinen Maßnahmen, bei denen die Einsparung nur gering ausfällt. Am Jahresende schlagen sich jedoch alle diese Maßnahmen in der Endabrechnung des Energieversorgers positiv nieder, sodass die Rechnung niedriger ausfällt.
Anbieterwechsel bei Strom und Gas
Wer glaubt, dass er zu viel für Strom und Gas bezahlt, sollte nicht nur die geeigneten Sparmaßnahmen treffen, sondern auch an einen Anbieterwechsel denken. Der passende Anbieter lässt sich über ein Vergleichsportal im Internet schnell und unkompliziert finden. In die Eingabefelder werden Postleitzahl des Wohnortes, Größe des Haushalts in Personen, Quadratmeter an Wohnfläche und Angaben zum gewünschten Tarif eingetragen.
Zusätzlich können Angaben gemacht werden, ob nur Öko- oder Klimatarife gewünscht werden.
Die für den Wohnort verfügbaren Anbieter mit ihren Tarifen werden angezeigt. Zusätzlich erscheinen Angaben bei den jeweiligen Anbietern über die Einsparung im Vergleich zum regionalen Grundversorger. Schnell lässt sich der geeignete Anbieter finden. Der Vergleich führt per Mausklick direkt zum Anbieter. Der Antrag kann online gestellt werden. Der neue Anbieter übernimmt in der Regel auch die Kündigung beim bisherigen Anbieter. Die Versorgung mit Strom oder Gas ist auch in der Zeit des Wechsels jederzeit gewährleistet.
Investieren in die energetische Sanierung
Besitzer von Eigenheimen können an eine energetische Sanierung denken. Sie ist mit Kosten verbunden, doch die KfW fördert diese Maßnahme unter bestimmten Voraussetzungen mit einem zinsgünstigen Kredit. Von der Bundesregierung können noch weitere Förderungen abhängig von den Sanierungsmaßnahmen gewährt werden. Ein Energieberater prüft und berät, welche Maßnahmen im konkreten Fall sinnvoll sind. Er informiert auch über die möglichen Förderungen.
Eine energetische Sanierung kann die folgenden Maßnahmen umfassen:
- Einbau einer energieeffizienten Heizung
- Installation einer Wärmepumpe
- Installation einer Photovoltaikanlage
- Installation einer Solarthermie-Anlage
- Dämmung der Kellerdecke
- Dämmung des Daches
- Dämmung der Fassade und Sonnenschutz
- Erneuerung der Fenster
- Einbau einer Lüftungsanlage
Nicht jeder kann eine energetische Sanierung vornehmen. Sie ist nicht möglich für Mieter und für Bewohner eines Effizienzhauses, das neu errichtet oder bereits energetisch saniert wurde. Wer in einem denkmalgeschützten Haus wohnt, sollte sich bei der zuständigen Denkmalschutzbehörde erkundigen, welche Maßnahmen zur energetischen Sanierung am Haus möglich sind.
Richtig heizen
Die Heizung gehört zu den größten Energieverbrauchern im Haushalt, vor allem in der kalten Jahreszeit. Sie sollte regelmäßig entlüftet werden. Sind gluckernde Geräusche in den Heizkörpern zu hören oder wird der Heizkörper trotz aufgedrehtem Thermostat nicht richtig warm, ist es höchste Zeit für die Entlüftung.
Mit einem Entlüftungsschlüssel ist die manuelle Entlüftung möglich. Anleitungen dazu hält das Internet bereit.
Zusätzlich kommt es auf die richtige Raumtemperatur an. Die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius entspricht bereits einer Energieeinsparung von sechs Prozent. Dabei kommt es auf die geeignete Temperatur in den einzelnen Räumen und auf die Einstellungen am Thermostat der Heizung an.
Für die einzelnen Räume gelten die folgenden Orientierungswerte für die richtige Raumtemperatur:
- Wohnzimmer: 20 Grad Celsius
- Kinder- und Arbeitszimmer: 20 bis 22 Grad Celsius
- Schlafzimmer: 16 bis 18 Grad Celsius
- Küche: 18 bis 20 Grad Celsius
- Badezimmer: 23 Grad Celsius
- Flur: 16 Grad Celsius
Bei elektronischen Thermostaten ist die eingestellte Temperatur am Display ablesbar. Bei mechanischen Thermostaten entsprechen die einzelnen Stufen einer bestimmten Raumtemperatur:
- Stufe 1 ca. 12 Grad Celsius
- Stufe 2 ca. 16 Grad Celsius
- Stufe 3 ca. 20 Grad Celsius
- Stufe 4 ca. 24 Grad Celsius
- Stufe 5 ca. 28 Grad Celsius
Zusätzlich kann ein Wechsel des Thermostats sinnvoll sein. Elektronische Thermostate lassen sich über eine App steuern, was auch von unterwegs möglich ist, und können einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung leisten.
Richtig lüften
Mit dem richtigen Lüften gelangt frische Luft in die Wohnung, doch auch die Schimmelbildung wird vermieden. In allen Wohnräumen sollte drei- bis viermal täglich ein vollständiger Luftaustausch erfolgen. Das ist nur mit Stoßlüften möglich. Damit ein Luftzug durch alle Räume möglich ist, sollten gegenüberliegende Fenster komplett geöffnet werden. Ist ein solches Querlüften nicht möglich, sollten die vorhandenen Fenster vollständig geöffnet werden.
Mit gekippten Fenstern kann kein Luftaustausch erfolgen.
Die Zeit für das Stoßlüften ist abhängig von der Jahreszeit. Im Winter genügen fünf Minuten, in der Übergangszeit zehn bis 20 Minuten. Im Sommer sollte die Zeit zum Stoßlüften 30 Minuten betragen.
Strom sparen mit energieeffizienten Geräten
Viele ältere elektrische Geräte sind echte Stromfresser. Es zahlt sich aus, diese Geräte gegen energieeffiziente Geräte auszutauschen. Ein Strommessgerät, das in der Verbraucherzentrale ausgeliehen oder online bestellt werden kann, hilft, die Stromfresser aufzuspüren. Das EU-Energielabel von 2021 mit den sieben Effizienzklassen von A für die effizientesten Geräte bis G für die Geräte mit dem höchsten Verbrauch erleichtert die Auswahl. Die Energieeffizienzklasse hängt jedoch auch von den jeweiligen Geräten ab.
Bei der Wahl der geeigneten Größe eines Kühl- oder Gefrierschranks ist zusätzlich die Größe des Haushalts entscheidend.
Stromverbrauch mit dem Smart Meter ermitteln
Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler, mit dem der Stromverbrauch der Haushaltsgeräte ermittelt werden kann. Er misst den täglichen Stromverbrauch im Haushalt und übermittelt die Daten an den Netzbetreiber. So ist ein besserer Überblick über das Verbrauchsverhalten gewährleistet. Ein Smart Meter liefert Anhaltspunkte für Einsparmöglichkeiten.
Sparen bei der Beleuchtung
Die Beleuchtung ist ein wichtiger Verbraucher, vor allem in der dunklen Jahreszeit. Grundsätzlich sollte das Licht ausgeschaltet werden, wenn sich in einem Raum niemand aufhält. Bewegungsmelder können in Räumen genutzt werden, in denen sich Personen nur kurzzeitig aufhalten, beispielsweise im Flur oder im Treppenhaus. Mit LED-Lampen lässt sich der Stromverbrauch drinnen und draußen senken. Sie sind robust, energieeffizient und zeichnen sich durch eine lange Brenndauer aus.
Die Beleuchtung sollte auf den Raum abgestimmt und nicht zu hell sein.
Im Wohnzimmer kann eine Stehlampe oder Wandbeleuchtung anstelle einer Deckenleuchte genutzt werden. Im Arbeitszimmer kann eine Tischlampe sinnvoller als eine Deckenleuchte sein.
Sparmöglichkeiten bei der Warmwasserbereitung
Duschen ist deutlich energieeffizienter als Baden und auch noch umweltfreundlicher. Allerdings kommt es darauf an, dass der Wasserhahn nicht ständig aufgedreht ist, sondern nur dann, wenn das Wasser benötigt wird. Um den Wasserverbrauch zu reduzieren, können Sparduschköpfe, Perlatoren an Wasserhähnen und Durchflussbegrenzer genutzt werden. Durch einen normalen Duschkopf fließen pro Minute ungefähr 12 bis 15 Liter Wasser. Bei einem Sparduschkopf sind es pro Minute nur 6 bis 7 Liter. Die eingestellte Wassertemperatur sollte bei 60 Grad Celsius liegen. So besteht auch nicht die Gefahr von Legionellen.
Sparen bei der Wäsche
Beim Wäschewaschen wird viel Energie verbraucht. Viele Wäschestücke können bei 30 Grad Celsius gewaschen werden. Die Waschmaschine sollte möglichst voll sein, damit keine unnötige Energie und Wasser verbraucht werden. Moderne Waschmaschinen verfügen über spezielle Spar- oder Ökoprogramme. Nur stark verschmutzte Wäsche sollte mit Vorwäsche gewaschen werden. Zumeist kann auf die Vorwäsche verzichtet werden.
Ein Wäschetrockner ist durch einen hohen Energieverbrauch gekennzeichnet. Es ist effizienter und umweltfreundlicher, die Wäsche an der Luft zu trocknen.
Energie lässt sich auch beim Bügeln sparen. Nicht alles muss gebügelt werden. Bei den letzten Wäschestücken kann Restwärme genutzt werden, indem das Bügeleisen vorzeitig ausgeschaltet wird.
Energie sparen beim Kochen
Beim Kochen kommt es darauf an, dass immer mit Deckel gekocht wird. Der Topf sollte in seinem Durchmesser zum Durchmesser der Herdplatte passen, damit nicht zu viel Energie benötigt wird. Gegen Ende des Kochvorgangs sollte der Herd ausgeschaltet und Restwärme genutzt werden.
Backen und Braten ist ohne Vorheizen möglich. Gegen Ende der Back- oder Bratzeit lässt sich auch hier Restwärme nutzen.
Ein Wasserkocher sorgt schnell für heißes Wasser, doch sollte er nicht zu voll gefüllt werden, damit nicht zu viel Energie benötigt wird. Viele moderne Wasserkocher schalten sich direkt nach dem Kochen ab.
Strom sparen mit dem Kühlschrank
Der Kühlschrank oder Gefrierschrank sollte möglichst energieeffizient sein und in seiner Größe passend zur Größe des Haushalts gewählt werden. Viele neue Geräte verfügen über eine No-Frost-Funktion oder Abtauautomatik, sodass sich das lästige Abtauen erübrigt. Bei anderen Geräten ist regelmäßiges Abtauen ein Muss, da sie sonst zu viel Energie verbrauchen. Empfohlen wird, die Geräte zweimal im Jahr abzutauen.
Die Kühlschranktür sollte nicht unnötig lange geöffnet bleiben. Weiterhin kommt es darauf an, den Kühlschrank nicht zu kalt einzustellen. Die empfohlene Temperatur liegt bei 7 Grad Celsius. Für den Gefrierschrank wird eine Temperatur von minus 18 Grad Celsius empfohlen. Der Kühlschrank sollte niemals in der Nähe von Wärmequellen stehen. Für den Gefrierschrank wird ein möglichst kühler Standort empfohlen.
Sparen mit dem Geschirrspüler
Für den Geschirrspüler gelten ähnliche Spartipps wie für die Waschmaschine. Er sollte möglichst mit voller Beladung betrieben werden. Nicht immer muss es die höchste Temperatur sein.
Auch beim Geschirrspüler gibt es Sparprogramme.
Auf Standby-Modus verzichten
Werden elektrische Geräte komplett ausgeschaltet und nicht im Standby-Modus betrieben, macht sich das am Jahresende bei der Stromabrechnung bemerkbar. Fernseher, aber auch andere Geräte sollten ausgeschaltet werden. Hilfreich kann auch eine Steckdosenleiste mit Schalter sein.