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Schimmel im Haus | Foto: ©Andrey Popov #510107108 – stock.adobe.com
Schimmel im Haus ist nicht nur ein Schönheitsfehler, sondern er kann zu schweren gesundheitlichen Schäden der Bewohner führen und Schäden an der Bausubstanz hervorrufen. Schimmelpilze kommen überall in der Umwelt vor und können auf verschiedene Weise ins Haus eindringen. Die Hauptursache von Schimmel ist Feuchtigkeit. Wer Schimmel im Haus bemerkt, sollte einen Sachverständigen oder Fachbetrieb hinzuziehen. Er ermittelt die Ursache und beseitigt sie.
Ursachen von Schimmel im Haus
Schimmelpilze treten bevorzugt an feuchten Flächen auf und vertragen keine häufige Frischluft. Ein Befall ist mit bloßem Auge oft erst dann sichtbar, wenn sich dunkle Flecken zeigen. Der Schimmel kann dann bereits gesundheitliche Schäden bei den Bewohnern oder Schäden an der Bausubstanz hervorgerufen haben.
Schimmelkeime treten überall in der natürlichen Umgebung auf, doch benötigen sie einen geeigneten Nährboden und ausreichende Feuchtigkeit, damit sie sich festsetzen und ein sichtbarer Schimmelpilz entsteht.
Schimmel kann in verschiedenen Formen und Farben auftreten, wenn sich zusätzlich Bakterien und andere Mikroorganismen ansiedeln. Günstige Voraussetzungen für die Entstehung von Schimmel im Haus sind:
- feuchte Wände, Fußböden oder Decken
- dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent im Raum
- schlecht belüftete und beheizte Stellen an Wänden, beispielsweise hinter Möbeln vor Außenwänden oder hinter Fußleisten
- große Temperaturunterschiede in den einzelnen Räumen
Unzureichendes Lüften, zu sparsames Heizen oder bauliche Mängel sind häufige Ursachen für Schimmel im Haus. In älteren und schlecht gedämmten Gebäuden kommt es häufig zu Wärmebrücken, die eine Entstehung von Schimmel begünstigen.
Schimmel kann durch einen direkten Eintrag von Feuchtigkeit entstehen, wenn die Feuchtigkeit über Risse im Mauerwerk, defekte Dächer oder Rohrbrüche ins Haus gelangt. Trocknet das Haus nach Baumaßnahmen nicht ausreichend aus, kann ebenfalls Schimmel entstehen.
Neben dem direkten Eintrag von Feuchtigkeit kann die Kondensation eine Ursache von Schimmel sein. Auf kalten Wänden kann die Luftfeuchtigkeit durch Kochen, Duschen, Atmen oder Schwitzen kondensieren. Häufig tritt eine Kondensation in Altbauten aufgrund unzureichender Wärmedämmung oder von Baufehlern auf.
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Schimmelpilze treten bevorzugt an feuchten Flächen auf und vertragen keine häufige Frischluft | Foto: ©Karin & Uwe Annas #100813311 – stock.adobe.com
Folgen von Schimmel im Haus
Wie zahlreiche Studien zeigen, können Schimmelpilze schwerwiegende gesundheitliche Schäden hervorrufen. Sie können die Atemwege belasten, wenn sie über die Luft eingeatmet werden. Mitunter rufen sie allergische Reaktionen hervor. Bereits bestehende Erkrankungen können durch Schimmel in der Wohnung verstärkt werden, insbesondere Erkrankungen der Atemwege. Je höher die Konzentration von Schimmel in der Wohnung ist, desto größer ist die Gefahr für die Gesundheit.
Das größte Risiko für die Gesundheit stellt schwarzer Schimmel dar.
Er zeigt sich mit runden Flecken auf Oberflächen. Gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen, mit geschwächtem Immunsystem sowie Kinder und ältere Menschen.
Durch Schimmel in der Wohnung können verschiedene gesundheitliche Beschwerden ausgelöst werden:
- allergische Reaktionen, Atemwegsbeschwerden, Bronchitis, Asthma
- Husten, Heiserkeit, Halskratzen
- Kopfschmerzen, Migräne
- Übelkeit, Verdauungsprobleme
- Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Erschöpfungszustände
- gerötete und brennende Augen
- Pilzerkrankungen mit ungeklärtem Hintergrund
- Hautausschlag, Rötungen, Ekzeme
- Infektionskrankheiten
Schimmel im Haus kann zu schwerwiegenden Schäden an der Bausubstanz und am Inventar führen. Schimmelpilze zerstören organische Materialien wie Holz oder Tapeten. Sie können das Haus schlimmstenfalls unbewohnbar machen, wenn sie den Dachstuhl oder tragende Balken befallen. Schimmel kann ganze Bauteile, aber auch Einrichtungsgegenstände unbrauchbar machen und zerstören.
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Wie zahlreiche Studien zeigen, können Schimmelpilze schwerwiegende gesundheitliche Schäden hervorrufen | Foto: ©amedeoemaja #1168805036 – stock.adobe.com
Schimmel im Haus feststellen
Schimmel hat sich im Haus bereits mit einer hohen Konzentration ausgebreitet, wenn er sich mit Flecken an Wänden, Böden und Decken zeigt, Einrichtungsgegenstände schädigt und gesundheitliche Schäden hervorruft. Bei gesundheitlichen Problemen der Bewohner, aber auch bei der Bewertung einer Immobilie oder bei einem sichtbaren Befall können Schimmelpilzmessungen durch einen Sachverständigen erfolgen. Der Sachverständige nimmt Proben, die in einem Labor untersucht werden.
Ein professioneller Schimmelgutachter stellt alle Fakten zur Schimmelausbreitung im Haus fest und ermittelt die Ursachen. Er bietet zusätzlich eine fachkundige Beratung zur Beseitigung der Ursachen, beispielsweise von Baumängeln. Der Sachverständige erkennt die verschiedenen Arten von Schimmel. Im Labor können die Gefährdungen durch den Schimmel für die Gefahren und die Bausubstanz festgestellt werden.
Beseitigung von Schimmel
Um Schimmel im Haus dauerhaft zu beseitigen, muss die Ursache ermittelt werden. Solche Ursachen sind häufig Undichtigkeiten an Dächern oder Risse im Mauerwerk. Ist ein Wasserschaden die Ursache von Schimmel, muss zumeist eine größere Sanierung erfolgen. Vorhandener Schimmel muss schnell und vollständig beseitigt werden, damit die Schäden nicht größer werden.
Oberflächlicher Schimmel, der nur kleine Flächen von weniger als einem halben Quadratmeter betrifft, kann von den Bewohnern selbst entfernt werden.
Dabei ist es wichtig, eine Schutzausrüstung wie Schutzhandschuhe, einen Mundschutz mit Feinstaubfilter und vielleicht einen Einweg-Overall zu tragen. Wichtig ist, keinen Staub aufzuwirbeln.
Seifenlauge und Essigwasser werden zwar mitunter als Hausmittel zur Beseitigung von Schimmel genutzt, doch sind sie nicht sinnvoll. Sie führen zu einer Neutralisierung, beispielsweise von Kalk, und können die Ausbreitung von Schimmel noch fördern. Trocknungsgeräte eignen sich ebenfalls nicht, da sie die Schimmelpilzsporen aufwirbeln und die Verbreitung des Schimmels begünstigen können. Sie sind nur dann hilfreich, wenn der Schimmel vollständig beseitigt wurde.
Auf Glas, Metall, Lack, lackiertem Holz und Keramik kann Schimmel mit einem Haushaltsreiniger und einem Tuch abgewischt werden, das anschließend weggeworfen wird. Möbel und Stoffe können oft nur schwer von Schimmelpilzen befreit werden. Sie sollten entsorgt werden. Schimmel auf Tapeten kann nur durch Ablösen der Tapete, die Beseitigung der Ursache und eine anschließende Renovierung beseitigt werden.
Sind die Schimmelschäden größer als einen halben Quadratmeter, müssen sie immer durch eine auf Schimmelsanierung spezialisierte Fachfirma beseitigt werden. Die Fachfirma verfügt über die geeigneten Techniken zur Beseitigung des Schimmels. Mitunter ist eine Komplettsanierung des befallenen Gebäudes erforderlich.
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Um Schimmel im Haus dauerhaft zu beseitigen, muss die Ursache ermittelt werden | Foto: ©agenturfotografin #509851753 – stock.adobe.com
Vorbeugung von Schimmel im Haus
Das Schimmelrisiko im Haus lässt sich mit verschiedenen Maßnahmen senken. Die Luftfeuchtigkeit kann mit einem Hygrometer gemessen werden. Bei einer Raumtemperatur sollte die Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent liegen. Auch die Raumtemperatur spielt eine wichtige Rolle. Sie sollte in Wohnräumen um 20 Grad Celsius betragen. Im Schlafzimmer reicht eine Temperatur von 16 bis 18 Grad Celsius aus.
Halten sich ständig viele Personen in Wohnräumen auf, steigt der Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Wichtig ist regelmäßiges, gründliches Lüften. Es reicht nicht aus, die Fenster nur anzukippen. Wichtig ist Stoßlüften. Wie lange gelüftet werden muss, hängt von der Jahreszeit ab. Im Winter reichen zehn Minuten aus. Dafür sollte mehrmals am Tag gelüftet werden. Die Heizung wird beim Stoßlüften auf eine niedrige Temperatur abgesenkt. Das Bad sollte nach dem Duschen oder Baden immer gut gelüftet werden. Mit einem Abzieher wird die Nässe von der Dusche und von Fliesen entfernt. Auch nach dem Kochen oder Braten sollte in der Küche immer gut gelüftet werden, wenn kein Dunstabzug vorhanden ist.
Möbel sollten die Heizung nicht verdecken und immer in einem ausreichenden Abstand zu Außenwänden aufgestellt werden. Zu kalten Außenwänden sollten die Möbel in einem Abstand von zehn Zentimetern stehen.
Um Schimmelbildung zu vermeiden, kommt es auf regelmäßige Kontrollen und Messungen der Luftfeuchtigkeit an. Wird Schimmel bemerkt, ist schnelles Handeln wichtig.