Für die Gesundheit des Menschen ist eine intakte Umwelt unabdingbare Voraussetzung. Schädliche Umwelteinflüsse wie Feinstaub, Ozon, aber auch Verkehrslärm können Menschen nachweislich krank machen. Verschiedene Umwelteinflüsse begünstigen chronische und komplexe Erkrankungen wie Allergien oder Asthma.
Zwischen Umwelt und Gesundheit bestehen direkte Zusammenhänge. Um auch die Gesundheit der nachfolgenden Generationen zu gewährleisten, ist es wichtig, die Umwelt zu schützen und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Umweltprobleme und mögliche Gefahren für die Gesundheit
Wird in den Medien über Umweltprobleme berichtet, ist das Anlass zu Diskussionen über Gefahren für die menschliche Gesundheit. Luftverschmutzung, schädliche Chemikalien in Spielzeugen und verunreinigtes Trinkwasser sind nur einige Beispiele dafür.
Verschiedene Gefährdungen für die Gesundheit werden durch den Klimawandel verursacht oder verstärkt.
Hochwasser kann zur Ausbreitung von Krankheitskeimen führen, ebenso wie Starkregenereignisse. Große Hitze kann den Anstieg der allergenen Belastung fördern und zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen bei Menschen mit Vorerkrankungen führen.
Negative Einflüsse auf die Umwelt und die Gesundheit
Umwelt und Gesundheit stehen im Zusammenhang miteinander. Negative Einflüsse auf die Umwelt wirken sich auch auf die menschliche Gesundheit aus. Die Menschen können mit ihrer Lebensweise die Umwelt beeinflussen, indem sie achtlos konsumieren und verschwenderisch mit den begrenzt vorhandenen Ressourcen umgehen. Auch der steigende Energiekonsum der Menschen und die uneingeschränkte Mobilität wirken sich auf die Umwelt und die Gesundheit aus. Die Ressourcen verknappen immer weiter, während die Umweltbelastung durch Kohlendioxid und andere Schadstoffe zunimmt. Die Schadstoffbelastung der Umwelt wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus.
Eine intensive Landwirtschaft hat negative Einflüsse auf die Umwelt, da Boden und Luft durch Pestizide zur Schädlingsbekämpfung belastet werden. Rückstände der Pestizide können sich in Gemüse, Obst und anderen landwirtschaftlichen Produkten befinden und gelangen in die Nahrungskette der Menschen. Auch das Grundwasser wird durch Rückstände von Pestiziden, Dünger und Gülle von Tieren belastet. Verschiedene Pestizide stehen im Verdacht, Krankheiten wie Krebs hervorzurufen.
Plastik im Meer ist eine ernsthafte Gefahr für die Umwelt, aber auch für die menschliche Gesundheit.
Meerestiere fressen im Meer schwimmendes Plastik und verenden daran. Ebenso kann Mikroplastik in die Nahrungskette von Meerestieren und dann auch in die menschliche Nahrung gelangen, wenn Menschen mit Mikroplastik belastete Fische und andere Meerestiere essen.
Wie sich der Klimawandel auf die Gesundheit auswirkt, zeigt eine Studie von 2020, die im Wissenschaftsjournal „The Lancet“ veröffentlicht wurde. Laut der Studie starben in Deutschland im Jahr 2018 ungefähr 20.000 Menschen durch die Auswirkungen der Hitze. Deutschland hatte damit weltweit nach China und Indien die meisten Hitzetoten zu beklagen.
Zoonosen sind ein weiteres Beispiel für den Zusammenhang von Umwelt und Gesundheit. Dabei handelt es sich um Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragbar sind. Das Coronavirus ist ein Beispiel dafür. Es wurde vermutlich von Fledermäusen auf Menschen übertragen. Die Veränderung und Zerstörung der natürlichen Lebensräume der Tiere sowie der enge Kontakt zwischen Menschen und wilden Tieren können die Entstehung von Zoonosen fördern. Ein weiteres Beispiel für eine Zoonose ist das Ebola-Virus.
Weitere Beispiele für Umwelteinflüsse und deren Wirkung auf die Gesundheit
Es ist kaum möglich, alle Umwelteinflüsse und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit aufzuzählen. Hier sind einige Beispiele, die zeigen, wie die menschliche Gesundheit durch die Umweltbelastung beeinträchtigt wird:
Krankheitsbelastung durch Feinstaub
Feinstaub verursacht die stärksten umweltbezogenen Krankheitsbelastungen. Er begünstigt Atemwegserkrankungen und kann auch andere Organe belasten. Ultrafeinstaub kann tief in den menschlichen Körper gelangen und sich auf die Gesundheit auswirken.
Die stärksten Feinstaubbelastungen werden an verkehrsnahen Stellen in den Städten gemessen.
Auswirkungen von Antibiotika in der Tierhaltung
Antibiotikaresistenzen beim Menschen werden durch Antibiotika in der Nutztierhaltung hervorgerufen. Viele bakterielle Infektionskrankheiten können aufgrund von Antibiotikaresistenzen schwerer behandelt werden. Es gibt keine Wirkstoffe gegen multiresistente Erreger mehr. Die Entstehung und Ausbreitung resistenter Bakterienstämme wird durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung gefördert.
Chemikalien und das Risiko für die Gesundheit
Viele Chemikalien stellen ein erhebliches Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Ein wichtiges Beispiel dafür sind per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS), bei denen es sich um mehr als 10.000 verschiedene Stoffe handelt, die nicht natürlich vorkommen. Sie werden in zahlreichen Produkten verwendet, beispielsweise in Löschschäumen, Textilbeschichtungen oder Lebensmittelverpackungen. Sie sind nur schwer oder gar nicht abbaubar und reichern sich in Organismen an. Auch in Menschen sind sie nachweisbar.
PFAS können sich auf verschiedene Weise negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken.
Beispiele dafür sind die Beeinträchtigung der Immunabwehr bei Kindern oder die Fruchtbarkeit. Die Europäische Chemikalienverordnung hat den Einsatz von PFAS, deren Salze, Vorläuferverbindungen und Polymeren bereits beschränkt. Häufig wird daher auf ähnliche Verbindungen ausgewichen, deren toxikologische Wirkung noch nicht genügend untersucht ist.
Lärm als Umwelt- und Gesundheitsproblem
Lärm ist vor allem in den Städten ein gravierendes Umwelt- und Gesundheitsproblem. Das Umweltbundesamt führte 2019 eine Untersuchung durch, aus der hervorging, dass sich 75 Prozent der Befragten in ihrem Wohnumfeld durch Straßenlärm belästigt fühlten. Für 42 Prozent der Befragten waren Fluglärm, aber auch Industrie- und Gewerbelärm eine Belastung.
Die Belastung durch Lärm hängt auch von der subjektiven Wahrnehmung ab. Ist der Lärm zu stark oder hält er zu lange an, kann das zu gesundheitlichen Schäden führen. Beispiele dafür sind Tinnitus, veränderter Blutdruck und andere körperliche Stressreaktionen.
Stärke der Auswirkungen auf die Gesundheit
Die Stärke der Auswirkungen der verschiedenen Umweltfaktoren auf die Gesundheit lässt sich kaum beziffern. Es sind oft mehrere Faktoren, die sich gleichzeitig auf die Gesundheit auswirken. Auch die individuelle Lebens- und Ernährungsweise und der Gesundheitszustand eines jeden Menschen spielen eine Rolle, wie stark die Umweltfaktoren die Gesundheit beeinträchtigen.
Ebenso hängt die gesundheitliche Belastung davon ab, wie lange sich die Menschen im Freien oder in geschlossenen Räumen aufhalten.
Es gibt jedoch einige statistische Daten, die zeigen, dass bestimmte Umwelteinflüsse erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem März 2014 zeigt, dass die Luftverschmutzung weltweit in jedem Jahr ungefähr sieben Millionen Todesopfer fordert.
Umweltschutz ist auch Gesundheitsschutz
Die Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit zeigen, dass Umweltschutz auch Gesundheitsschutz ist. Eine gesunde Natur ist eine wichtige Ressource für die menschliche Gesundheit. Gesunde Ökosysteme sichern die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln und anderen materiellen Gütern und können auch vor Umweltgefahren wie Hochwasser schützen.
Häufig sind Umweltbelastungen sozial ungleich verteilt. Menschen mit niedrigem Sozialstatus sind häufig stärkeren Umweltbelastungen ausgesetzt. Ein Beispiel sind Menschen, die an verkehrsreichen Straßen wohnen, da sie sich keine Wohnung in einem ruhigen Gebiet leisten können.
Einen wichtigen Beitrag für eine gesunde Umwelt und die Gesundheit des Menschen leisten Biodiversität und Artenvielfalt. Die Entstehung von Zoonosen kann dadurch eingeschränkt werden. Biodiversität wirkt sich auch positiv auf das Klima aus. Das gilt auch für die Abkehr von der industriellen Landwirtschaft, hin zu naturnaher Landwirtschaft.
Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, strengere Abgasnormen, Tempolimits und Fahrverbote tragen zur Verringerung der Feinstaubbelastung und zu einer besseren Luftqualität bei.
Jeder kann selbst durch einen nachhaltigen und reduzierten Konsum, aber auch durch einen achtsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen zum Umweltschutz und damit zum Gesundheitsschutz beitragen.