
Den Garten fit für das Klima machen | Foto: ©PhotoMet #1057041271 – stock.adobe.com
Lange Hitzeperioden im Sommer, Starkregen, aber auch andauernde Trockenheit bringen viele Gartenfreunde in Deutschland zur Verzweiflung. Viele Pflanzen überstehen die Wetterumschwünge nicht oder sind nicht gegen Hitze und lange Trockenperioden gewappnet.
Trotz der extremen Wetterlagen müssen Gartenfreunde nicht auf ihre Blumenbeete oder Gemüse aus dem eigenen Garten verzichten. Mit den richtigen Maßnahmen kann der Garten auch harten Wetterphänomenen trotzen.
Wasser speichern und Austrocknen verhindern
Um nicht zu viel Wasser zu verbrauchen, können Gartenbesitzer Zisternen errichten oder Regentonnen aufstellen und darin Regenwasser sammeln. Gartenfreunde müssen dann in Trockenperioden weniger Wasser aus dem Hahn zapfen und können das gesammelte Regenwasser verwenden.
Die Wassersammelstellen dürfen jedoch nicht zur tödlichen Falle für Tiere werden. Es ist sinnvoll, Regentonnen mit einem Gitter oder einem Netz abzudecken, damit Amphibien oder Igel nicht hineinfallen können. Über Stöcke oder Bretter können die Tiere selbstständig aus dem Wasser krabbeln.
Zum Schutz vor dem Austrocknen können offene Bodenflächen mit einer Mulchschicht abgedeckt werden.
Gut geeignet sind Laub oder gehäckseltes Gehölz. Der Boden trocknet unter einer Mulchschicht nicht aus, wird nicht hart und überschwemmt bei anschließendem Starkregen nicht. Um die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zu erhöhen, kann Kompost eingearbeitet werden.

Um nicht zu viel Wasser zu verbrauchen, können Gartenbesitzer Zisternen errichten oder Regentonnen aufstellen und darin Regenwasser sammeln | Foto: ©schulzie #108549998 – stock.adobe.com
Garten klimaresistent machen mit abwechslungsreichen Strukturen
Mit abwechslungsreichen Strukturen ist der Garten besser gegen Extremwetterlagen gewappnet. Unterschiedlich hohe Pflanzen können sich gegenseitig beschatten und vor Sonne schützen, aber auch dem schnellen Austrocknen des Bodens entgegenwirken. Stauden, Gräser und hohe Gehölze sind eine gute Kombination.
Bäume spenden Schatten, dämpfen die Hitze und lockern den Boden mit ihren Wurzeln auf.
Laubhaufen oder Totholz speichern Feuchtigkeit und fördern die Artenvielfalt. Sie dienen als Unterschlupf für kleine Säugetiere wie Igel, aber auch für nützliche Insekten und Reptilien. Gleichzeitig speichern sie Feuchtigkeit.
Gartenteiche und flache Wasserstellen bieten nicht nur einen attraktiven Blickfang, sondern sie sind auch eine gute Trinkgelegenheit für Tiere und gleichen die Temperatur aus. Sie können auch die Ansiedlung von Fröschen, Molchen und anderen Tieren fördern.

Mit abwechslungsreichen Strukturen ist der Garten besser gegen Extremwetterlagen gewappnet | Foto: ©dudlajzov #414855243 – stock.adobe.com
Wahl der richtigen Pflanzen
Um den Garten fit für das Klima zu machen, kommt es darauf an, die richtigen Pflanzen zu wählen, die resistent gegen hohe Temperaturen, Trockenheit, aber auch längere Regenperioden sind. Auch bei den Pflanzen kommt es auf Abwechslung und Artenvielfalt an, um klimaresiliente Strukturen zu schaffen.
Exotische Pflanzen wirken zwar attraktiv, doch sind sie oft empfindlich, nicht winterhart und für die Wetter- und Klimaverhältnisse in Deutschland nicht geeignet. Die Deutsche Wildtierstiftung empfiehlt daher heimische Pflanzen. Sie sind deutlich widerstandsfähiger als importierte Pflanzen und oft kälteresistent bis minus 20 Grad Celsius. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sie zumeist bienenfreundlich sind und die Ansiedlung von nützlichen Insekten fördern.
Eine möglichst große Pflanzenvielfalt mit heimischen Pflanzen kann vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst mit ihrer Blütenpracht erfreuen.
Bei Hagel, Starkregen oder langen Hitzeperioden werden zumeist nicht alle Pflanzen gleichermaßen geschädigt, da einige Pflanzen diese Wetterereignisse besser verkraften.
Resistent gegen längere Trockenperioden sind Gewöhnlicher Natternkopf, Wilde Möhre, Oregano, Wiesensalbei und Skabiosen-Flockenblume. Oregano ist gleichzeitig ein aromatisches Küchenkraut. Mit solchen Pflanzen lassen sich naturnahe Gärten gestalten. Sie bevorzugen sonnige oder halbschattige Standorte.
Disteln und Königskerzen haben tiefe Wurzeln und können daher Regenperioden besser überstehen. Sie gelangen auch in untere, feuchte Erdschichten und schützen gleichzeitig vor Bodenerosion.
Längere Regenperioden sind für Frauenmantel, Gewöhnlichen Wasserdost, Mädesüß oder Blutweiderich kein Problem. Diese Pflanzen eignen sich auch gut für die Uferzone von Gartenteichen und ziehen teilweise viele Insekten an.
Viele dieser Pflanzen sind mehrjährig und eignen sich daher hervorragend für Staudenbeete.



