
Strom effizienter nutzen mit Energiemanagementsystemen | Foto: ©4th Life Photography #726254021 – stock.adobe.com
Wer seinen eigenen Strom erzeugt, kann ein Energiemanagementsystem verwenden, um den Strom sinnvoller im Haushalt zu verteilen. Solche Energiemanagementsysteme eignen sich für Photovoltaikanlagen, damit der erzeugte Strom besser im Haushalt genutzt werden kann. Das ist kostengünstiger als die Einspeisung in ein Stromnetz, da weniger Strom aus dem Netz benötigt wird. Das Energiemanagementsystem macht unabhängiger von den Stromanbietern und verteilt den Strom intelligent im Haus. Zudem wird durch den höheren Eigenverbrauch weniger fossile Energie benötigt, was die CO₂-Emissionen senkt und die Umwelt entlastet.
Was ist ein Energiemanagementsystem?
Ein Energiemanagementsystem kann als Schaltzentrale für den Energieverbrauch bezeichnet werden und überwacht, steuert und optimiert alle Geräte, die mit der Erzeugung, Speicherung und dem Verbrauch von Strom zu tun haben. Solche Geräte können die Photovoltaikanlage, der Batteriespeicher, aber auch eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto sein. Energiemanagementsysteme helfen dabei, den verfügbaren Strom im Haushalt besser zu nutzen. So gelangt weniger Strom in das öffentliche Netz. Dadurch wird nicht nur Geld gespart, sondern auch der ökologische Fußabdruck verkleinert.
Energiemanagementsysteme sind sinnvoll, da die Einspeisevergütung für Strom ins öffentliche Netz immer geringer ausfällt. Deutlich höher als die Einspeisevergütung pro Kilowattstunde ist der Strompreis pro Kilowattstunde, wenn der Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen sind. Energiesparsysteme eröffnen daher auch gute Sparmöglichkeiten.
Darüber hinaus fördern sie die nachhaltige Nutzung erneuerbarer Energien und schonen natürliche Ressourcen.
Ist kein Energiesparsystem vorhanden, wird nicht nur mehr Strom ins öffentliche Netz eingespeist und weniger selbst erzeugter Strom im Haushalt genutzt. Energiesparsysteme sorgen auch dafür, dass dann, wenn die Sonne nicht scheint, weniger Strom aus dem öffentlichen Netz benötigt wird. Diese Systeme erkennen Ungleichgewichte und wirken ihnen entgegen. Die Systeme können beispielsweise das Elektroauto dann laden, wenn genügend selbst erzeugter Strom vorhanden ist. Das erhöht die Nutzung von sauberer Energie und reduziert den Bedarf an Strom aus fossilen Quellen.
Energiemanagementsysteme helfen, Stromkosten zu sparen, und senken auch die Belastung des Stromnetzes. Sie tragen daher zur Energiewende bei.

Ein Energiemanagementsystem kann als Schaltzentrale für den Energieverbrauch bezeichnet werden und überwacht, steuert und optimiert alle Geräte, die mit der Erzeugung, Speicherung und dem Verbrauch von Strom zu tun haben | Foto: ©4th Life Photography #109919623 – stock.adobe.com
Datensicherheit bei den Energiemanagementsystemen
Um den erzeugten Strom im Haushalt auf intelligente Weise zu verteilen, müssen die Energiemanagementsysteme zahlreiche Daten sammeln, darunter über die Stromproduktion, das Verhalten der Geräte und den Verbrauch. Auch die Standortdaten werden mitunter gesammelt, was beispielsweise beim smarten Laden wichtig ist. Dabei steht die Frage der Datensicherheit im Raum. Wenn die Daten nur lokal gespeichert werden, sind sie vergleichsweise sicher. Anwender sollten jedoch auf regelmäßige Sicherheitsupdates nicht verzichten und auch ein sicheres Passwort verwenden.
Häufig arbeiten die Energiemanagementsysteme auch mit Cloud-Anwendungen und speichern die Daten in einer Cloud. Damit die Daten sicher sind, muss die Cloud sicher sein. Wer ein cloudbasiertes Energiemanagementsystem nutzen möchte, sollte sich vor dem Kauf über die Datenschutzrichtlinien informieren, die transparent sein sollten.
Die Serverstandorte sollten sich in der EU befinden.
Der Datenschutz kann bei einem Energiemanagementsystem nicht immer vollständig garantiert werden. Mit einem sicheren Passwort und regelmäßigen Sicherheitsupdates können Nutzer selbst einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit leisten.
Lohnt sich ein Energiemanagementsystem für Privatpersonen?
Nicht für jeden, der seinen eigenen Strom mit einer Photovoltaikanlage erzeugt, lohnt sich ein Energiemanagementsystem. Solche Systeme haben ihren Preis und müssen sich rentieren.
Die Anschaffungskosten für einfache Systeme liegen bei mehreren 100 Euro. Wer eine Komplettlösung sucht, da er über eine Photovoltaikanlage mit Speicher, eine Wärmepumpe und eine Wallbox zum Aufladen von Elektroautos verfügt, muss bereits mehr als 1.000 Euro investieren. Zusätzlich können bei einigen Anbietern monatliche Gebühren erhoben werden. Die Gebühren liegen pro Monate im zweistelligen Bereich und werden häufig für Cloud-Dienste erhoben.
Ob sich ein Energiemanagement lohnt, hängt von den Einsparmöglichkeiten ab, wenn der Eigenverbrauch gesteigert wird. Dieser finanzielle Vorteil ergibt sich aus dem Preis für den Strom, der aus dem öffentlichen Netz bezogen wird, und der immer geringeren Einspeisevergütung. Das Energiemanagementsystem lohnt sich umso mehr, je mehr Strom selbst genutzt werden kann.
Energiemanagementsysteme eignen sich vor allem für größere Haushalte mit vielen Geräten und größeren Anlagen. Dort können die Geräte zeitlich flexibel geladen oder betrieben werden, um den erzeugten Strom bestmöglich zu nutzen. Das in jedem Monat Stromkosten gespart werden, kann sich das Energiemanagementsystem trotz der vergleichsweise hohen Anschaffungskosten bald amortisieren.