
Stromverbrauch von Haushaltsgeräten | Foto: ©Mediaparts #416040308 – stock.adobe.com
Im Haushalt werden zahlreiche elektrische Geräte genutzt. Einige davon sind Stromfresser, da sie viel Energie verbrauchen und die Stromrechnung in die Höhe treiben. Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch, um Umwelt und Klima zu schonen, ist es sinnvoll, den Stromverbrauch zu ermitteln und veraltete, energieintensive Geräte durch neue, energieeffiziente Haushaltsgeräte zu ersetzen. Die Energieeffizienzklasse der Geräte erleichtert die Entscheidung für einen Kauf.
Einfluss von Haushaltsgeräten auf den Stromverbrauch im Haushalt
Der Stromverbrauch von neuen, modernen Haushaltsgeräten ist geringer, da sie den Strom effizienter nutzen als ältere Geräte. Im Jahr 2023 sank der Stromverbrauch aller Haushalte in Deutschland gegenüber 2008 um 6,5 Prozent. In Deutschland lag der Stromverbrauch aller Haushalte im Jahr 2023 bei ungefähr 130,4 Millionen Kilowattstunden. Das sind 28,7 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Trotz der Effizienzsteigerung von Haushaltsgeräten liegt der Stromverbrauch seit 2008 auf ungefähr konstantem Niveau. Das ist in der steigenden Größe der Geräte und der steigenden Gerätezahl begründet.
Auch die größere Pro-Kopf-Wohnfläche und die gestiegene Bevölkerungszahl sind Gründe für den nahezu unveränderten Stromverbrauch.
Einen hohen Anteil am Stromverbrauch in Deutschland haben Geschirrspülmaschinen, Waschmaschinen, Wäschetrockner sowie Kühl- und Gefriergeräte. Auch für die Bereitung von Warmwasser und für die Raumwärme ist der Stromverbrauch hoch.

Im Jahr 2023 sank der Stromverbrauch aller Haushalte in Deutschland gegenüber 2008 um 6,5 Prozent | Foto: ©Stockfotos-MG #719352660 – stock.adobe.com
Produkte mit höherer Energieeffizienz
Im Vergleich zu den 1990er Jahren verbrauchen viele neue große Haushaltsgeräte deutlich weniger Strom. Der Stromverbrauch von Geschirrspülmaschinen lag 1990 durchschnittlich bei 490 Kilowattstunden. Heute beträgt der Stromverbrauch der effizientesten Geräte bei weniger als 135 Kilowattstunden pro Jahr. Der Stromverbrauch der verschiedenen Gerätegruppen unterscheidet sich teilweise stark. Die effizientesten Wäschetrockner verbrauchen ungefähr 30 Prozent weniger Strom als die Geräte mit der niedrigsten Energieeffizienzklasse.
Geräte mit einem Fassungsvermögen von sieben Kilogramm benötigen in der niedrigsten Energieeffizienzklasse jährlich im Schnitt 526 Kilowattstunden.
Die effizientesten Wäschetrockner derselben Größe verbrauchen jährlich nur durchschnittlich 138 Kilowattstunden Strom. Bei einem Strompreis von 37,14 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich daraus eine jährliche Einsparung von 140 Euro an Stromkosten.
Energieeffizienzklassen als Orientierungshilfe beim Kauf von Haushaltsgeräten
Elektrogeräte verfügen über ein Energielabel, das über den Energieverbrauch informiert. Auf dem europaweit einheitlich gestalteten Energielabel sind die Energieeffizienzklassen von A bis G aufgeführt. A ist die höchste, G die niedrigste Energieeffizienzklasse. Ein schwarzer Pfeil zeigt an, welche Energieeffizienzklasse ein Gerät hat. Bei einigen Geräten sind auf dem Energielabel noch weitere Angaben wie Lautstärke oder Wasserverbrauch zu finden.
Bei den alten Energieeffizienzklassen trugen die Geräte mit der höchsten Energieeffizienz die Energieeffizienzklasse A+++. Da die Haushaltsgeräte immer energieeffizienter wurden, ordnete die EU-Kommission die Energieeffizienzklassen im Jahr 2021 neu. Die Energieeffizienzklassen A+++, A++ und A+ sind weggefallen. Die höchste Energieeffizienz haben Geräte mit der Energieeffizienzklasse A. Sie entspricht heute nicht mehr der früheren Energieeffizienzklasse A+++, da die Geräte noch effizienter sind. Die Vergabekriterien sind inzwischen deutlich strenger geworden. Um die Energieeffizienzklasse B zu bekommen, müssen die Geräte heute deutlich weniger Strom verbrauchen als bei der alten Energieeffizienzklasse B vor 2021.
Einige Geräte werden jedoch auch heute noch mit den alten Energieeffizienzklassen A+++ bis D ausgezeichnet. Bei diesen Geräten handelt es sich um Backöfen, Dunstabzugshauben und Heizungsgeräte. Schrittweise sollen ab 2025 auch diese Geräte mit den neuen Energieeffizienzklassen gekennzeichnet werden.

Elektrogeräte verfügen über ein Energielabel, das über den Energieverbrauch informiert | Foto: ©M. Schuppich #70787336 – stock.adobe.com
Überblick über den Stromverbrauch ausgewählter Haushaltsgeräte
Der Überblick informiert über den Stromverbrauch einiger ausgewählter Haushaltsgeräte. Dabei handelt es sich nur um Beispiele. Der Stromverbrauch hängt von der Energieeffizienzklasse und der Größe der Geräte ab.
So sieht der jährliche Stromverbrauch ausgewählter Haushaltsgeräte aus:
- Kühl-Gefrier-Kombination der Energieeffizienzklasse A mit einer Kühleinheit von 200 Litern und einer Gefriereinheit von 100 Litern: 109 Kilowattstunden
- Kühl-Gefrier-Kombination der Energieeffizienzklasse E mit einer Kühleinheit von 200 Litern und einer Gefriereinheit von 100 Litern: 230 Kilowattstunden
- Waschmaschine der Energieeffizienzklasse A mit einem Fassungsvermögen von acht Kilogramm und 200 Wäschen im Jahr: 94 Kilowattstunden
- Waschmaschine der Energieeffizienzklasse D mit einem Fassungsvermögen von acht Kilogramm und 200 Wäschen im Jahr: 130 Kilowattstunden
- Fernseher der Energieeffizienzklasse D mit einer Bildschirmdiagonale von 65 Zoll und 1.000 Betriebsstunden im Jahr: 67 Kilowattstunden
- Fernseher der Energieeffizienzklasse G mit einer Bildschirmdiagonale von 65 Zoll und 1.000 Betriebsstunden im Jahr: 110 Kilowattstunden
Geräte mit dem höchsten Stromverbrauch im Haushalt
Die verschiedenen Haushaltsgeräte haben am Stromverbrauch im Haushalt einen unterschiedlichen Anteil. Bei der Aufstellung wurde die elektrische Warmwasserbereitung nicht berücksichtigt.
So sieht der Anteil der Geräte am Stromverbrauch aus:
- Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mit Fernseher, Spielekonsole, Internetrouter usw.: 28 Prozent
- Waschen und Trocknen: 14 Prozent
- Beleuchtung: 13 Prozent
- Kühl- und Gefriergeräte: 11 Prozent
- Kochen: 9 Prozent
- Spülen: 8 Prozent
- Sonstiges: 17 Prozent

Der Anteil der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik wie Fernseher, Spielekonsole und Internetrouter am Stromverbrauch beträgt 28 Prozent | Foto: ©Tomasz #853334983 – stock.adobe.com
Beispiele für Haushaltsgeräte mit dem höchsten Stromverbrauch pro Jahr
Die folgende Aufstellung zeigt beispielhaft einige Geräte mit dem höchsten Stromverbrauch pro Jahr. Als Grundlage wurde ein Drei-Personen-Haushalt angesetzt:
- alte Heizungspumpen mit jährlich 600 bis 800 Kilowattstunden
- Elektroherd mit ca. 445 Kilowattstunden im Jahr
- Gefrierschrank mit ca. 415 Kilowattstunden im Jahr
- Kühlschrank mit ca. 330 Kilowattstunden jährlich
- Beleuchtung mit ca. 330 Kilowattstunden jährlich
- Wäschetrockner mit ca. 325 Kilowattstunden jährlich
- Geschirrspülmaschine mit ca. 245 Kilowattstunden jährlich
- Waschmaschine mit ca. 200 Kilowattstunden jährlich
- Fernseher mit ca. 190 Kilowattstunden jährlich
- WLAN-Router mit ca. 135 Kilowattstunden jährlich
Stromfressern auf der Spur mit einem Strommessgerät
Mit einem Strommessgerät, das online bestellt, im Baumarkt gekauft oder in einer Verbraucherzentrale ausgeliehen werden kann, lassen sich Stromfresser im Haushalt aufspüren. Wie ein Verlängerungskabel wird ein solches Messgerät zwischen den Stecker des elektrischen Geräts und die Steckdose gesteckt.
Die Messwerte werden in einer Messtabelle mit Angaben zum Gerät, Dauer der Messung und abgelesenem Stromverbrauch notiert.
Die Messdauer ist abhängig von den jeweiligen Haushaltsgeräten:
- Bei Geräten, die ständig im Betrieb sind, wie ein Kühlschrank oder ein Fernseher im Standby-Modus, sollte die Messdauer 24 Stunden betragen.
- Für Haushaltsgeräte wie Waschmaschine oder Spülmaschine, die über unterschiedliche Programme verfügen, sollte die Messung mehrmals erfolgen, jeweils mit verschiedenen Programmen.
- Bei elektrischen Geräten mit einer kurzen Nutzungsdauer wie Kaffeemaschine, Toaster oder Wasserkocher, sollte die Messung während über die Nutzungsdauer erfolgen.
Am Ende der Messung zeigt das Gerät den Stromverbrauch während des Testzeitraums an. Die Messwerte werden anschließend mit den Verbrauchswerten neuerer Geräte verglichen. Bei einer hohen Differenz ist der Austausch gegen ein neues, energieeffizientes Gerät sinnvoll. Ist ein Gerät mindestens zehn Jahre alt, gilt es als nicht mehr energieeffizient. Auch hier lohnt sich ein Austausch gegen ein neues Gerät. Beim Kauf neuer Haushaltsgeräte ist der Vergleich der Energielabel und Energieeffizienzklassen verschiedener Modelle empfehlenswert.