
Computer, Internet und Co - Geld sparen und Klima schützen | Foto: ©artshake #419867846 – stock.adobe.com
Im digitalen Zeitalter kann im Unternehmen, aber auch zu Hause kaum noch jemand auf Computer, Internet, Smartphone und andere Geräte verzichten. Alle diese Geräte verbrauchen Strom und stoßen Kohlendioxid aus. Sie hinterlassen ihren CO2-Fußabdruck. Auch die Materialien und der Energieverbrauch während der gesamten Produktlebenszyklen solcher Geräte wirken sich auf den CO2-Fußabdruck aus. Unternehmen und Privatpersonen können bewusste Kaufentscheidungen treffen und umweltfreundliche, energieeffiziente Geräte kaufen. Das Nutzungsverhalten und Strom aus erneuerbaren Energien sind weitere Aspekte, die sich positiv auf die Umwelt auswirken können.
CO2-Emissionen und Energieverbrauch in der Informations- und Kommunikationstechnik
Laut einer Studie von McKinsey aus dem Jahr 2021 erzeugen Smartphones, Tablets, Drucker und andere Geräte ungefähr 1,5 bis 2 Mal mehr Kohlendioxid als Rechenzentren. In Deutschland verursachten der Betrieb von Rechenzentren und Software sowie die Herstellung von Endgeräten im Jahr 2021 bis zu 17 Megatonnen CO2-äquivalenter Gase (CO2e). In der Studie „The green IT revolution: A blueprint for CIOs to combat climate change“ diskutierten die Forscher auch über umweltfreundliche Alternativen, wie die CO2-Emissionen verringert werden können.
Für die Ericsson-Studie „Quick guide to your digital carbon footprint“ von 2019 liegt inzwischen ein Update von 2024 vor. Die Studie untersuchte den globalen CO2-Fußabdruck der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) und brachte erstaunliche Ergebnisse hervor. Die IKT in Unternehmen ist für jährlich ungefähr 800 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Werden die weltweit genutzten Endgeräte dazugerechnet, sind es sogar 1,4 Milliarden Tonnen CO2. Das sind ungefähr 2,5 Prozent aller weltweiten CO2-Emissionen.
Die IKT in Europa macht ungefähr 8 bis 10 Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs und 4 Prozent der gesamteuropäischen CO2-Emissionen aus.
Die Tendenz ist steigend, da zunehmend Künstliche Intelligenz (KI) genutzt wird, die große Mengen an Strom verbraucht und damit auch durch einen hohen CO2-Ausstoß gekennzeichnet ist.
Die folgenden Zahlen verdeutlichen die Auswirkungen der Nutzung von Internet, Computern und anderen Geräten auf den Energieverbrauch und die Umwelt:
- Bereits beim Versand einer E-Mail ohne Anhang werden 0,04 Gramm Kohlendioxid ausgestoßen. Eine E-Mail mit einem Anhang oder einem Bild verursacht hingegen eine Emission von ungefähr 30 Gramm Kohlendioxid.
- Ein Laptop benötigt ungefähr 80 Prozent weniger Strom als ein Desktop-PC.
- Weltweit werden geschätzt mehr als 7 Milliarden Mobiltelefone genutzt, die einen CO2-Fußabdruck von ungefähr 600 Millionen Tonnen Kohlendioxid verursachen.
- Laut Auskunft von Apple hat das iPhone 11 mit Produktion, Transport und Entsorgung bei einer Nutzungsdauer von zwei Jahren und einer täglichen Nutzung von drei Stunden einen CO2-Fußabdruck von 63 Kilogramm CO2.

Laut einer Studie von McKinsey aus dem Jahr 2021 erzeugen Smartphones, Tablets, Drucker und andere Geräte ungefähr 1,5 bis 2 Mal mehr Kohlendioxid als Rechenzentren | Foto: ©alexbush #179385474 – stock.adobe.com
Geld sparen und die Umwelt schonen beim Kauf
Alles beginnt beim Kauf von Desktop-PCs, Notebooks, Smartphones und anderen Geräten. Durch eine bewusste Kaufentscheidung können Privatpersonen, aber auch Unternehmen nicht nur Geld sparen, sondern umweltfreundliche Geräte mit einem geringeren Stromverbrauch und weniger CO2-Emissionen erwerben. Da weniger Strom verbraucht wird, lässt sich langfristig Geld sparen.
Nicht immer wird ein Hochleistungs-PC benötigt. Wer keine energieintensiven Arbeiten ausführen möchte und keine Spiele nutzt, kann ein einfacheres Gerät kaufen, das weniger Energie verbraucht. Ein Mini-PC oder ein Notebook reichen aus, wenn der PC nur für Office-Anwendungen benötigt wird. Auch Peripheriegeräte wie Drucker verbrauchen Energie. Für kleinere Unternehmen und Privathaushalte eignen sich Multifunktionsgeräte, die Drucker, Scanner und Kopierer in einem Gerät sind. Das spart Geld, da die Geräte nicht einzeln gekauft werden müssen und ein Multifunktionsgerät weniger Energie als die einzelnen Geräte benötigt.
Sonderangebote in den Fachgeschäften und in Online-Shops mögen verlockend sein, doch nicht immer sind solche Schnäppchen sparsam im Energieverbrauch.
Es kommt daher darauf an, auch auf die Angaben für den Verbrauch zu achten. Gegenüber ineffizienten Geräten kann ein effizienter PC 50 bis 70 Prozent Strom sparen. Desktop-PC, Notebook und andere Geräte sollten dem tatsächlichen persönlichen Nutzungsverhalten entsprechen. Wer einen Desktop-PC kauft oder seinen PC mit verschiedenen Komponenten selbst zusammenstellt, kann Komponenten wie Grafikkarten, Prozessoren oder Bildschirm auf sein Nutzungsverhalten abstimmen. Für einfache Anforderungen muss es kein Plasmabildschirm mit einer großen Diagonale sein, da diese Bildschirme durch einen hohen Energieverbrauch gekennzeichnet sind.
Auf Kennzeichnung für Energieverbrauch achten
Beim Kauf von Notebooks, PCs, Smartphones und anderen Geräten informieren verschiedene Kennzeichnungen über den Energieverbrauch:
- Blauer Engel: Das älteste und erfolgreichste Umweltkennzeichen ist der Blaue Engel. Das Umweltbundesamt hat die Kriterien dafür festgelegt. Der Blaue Engel kennzeichnet umweltfreundliche Produkte und wird im IT-Bereich für Computer, Multifunktionsgeräte, Drucker, schnurlose Telefone und Kopierer vergeben.
- Energy-Star-Label: Das Energy-Star-Label ist weit verbreitet und wird von der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA für energiesparende Computer, Drucker, Kopierer, Faxgeräte und Multifunktionsgeräte vergeben.
- EU-Ecolabel: Das EU-Ecolabel ist eine Blume mit blauen Sternen. Die Kriterien für die Vergabe wurden von der Europäischen Kommission festgelegt. Die Blume wird für PCs, Notebooks, Fernsehgeräte und andere IT-Produkte vergeben und kennzeichnet Umweltfreundlichkeit über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, von der Herstellung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung.
- TCO certified: Das Siegel TCO certified kennzeichnet nachhaltige IT-Produkte und wird von der Tjänstemännens Centralorganisation, dem Dachverband der schwedischen Angestellten- und Beamtengewerkschaft, vergeben. Computer, aber auch Scanner und Mobiltelefone können dieses Siegel erhalten.
- EU-Energielabel: Ähnlich wie Waschmaschinen, Kühlschränke und andere Haushaltsgeräte können auch IT-Geräte das EU-Energielabel tragen, auf dem die Energieeffizienzklassen A bis G verzeichnet sind und die entsprechende Energieeffizienzklasse angegeben ist. Die höchste Energieeffizienz haben Geräte mit der Energieeffizienzklasse A.

Das älteste und erfolgreichste Umweltkennzeichen ist der Blaue Engel | Foto: ©Timon #581542874 – stock.adobe.com
Geld sparen und die Umwelt schonen mit der effizienten Nutzung der Geräte
Mit der effizienten Nutzung von Desktop-PCs, Notebooks und anderen Geräten lässt sich nicht nur Energie sparen. Umwelt und Klima werden geschont, da der CO2-Ausstoß auf einem niedrigen Niveau gehalten wird. Die energieeffiziente Nutzung hilft auch, Geld zu sparen.
Mit der richtigen Einstellung können PCs oder Notebooks bei Inaktivität automatisch in den Schlaf- oder Energiesparmodus schalten. Dazu wird in der Systemsteuerung an PC oder Notebook unter dem Menüpunkt Einstellungen die Energiespareinstellung angepasst. Nutzer können wählen, wann der PC in den Stand-by-Modus wechseln soll. Zusätzlich lässt sich bestimmen, wann das Gerät in den Ruhezustand schaltet.
Das Gerät speichert die aktuelle Arbeitsumgebung, schaltet fast vollständig ab, lässt sich jedoch schnell wieder aktivieren.
Bildschirmschoner sind bunt und abwechslungsreich, doch sollten Nutzer darauf verzichten, da sie viel Energie verbrauchen. Strom kann gespart werden, wenn Einstellungen für die Helligkeit des Monitors vorgenommen werden. Mitunter reicht eine geringere Helligkeit aus.
Dokumente müssen nicht immer ausgedruckt werden, da das Energie kostet und eine CO2-Emission verursacht. Es reicht mitunter aus, die Dokumente auf dem Gerät zu speichern und per E-Mail zu verschicken. Das ist effizienter als der Versand per Fax.
Ladegeräte sollten nach Abschluss des Ladevorgangs vom Stromnetz getrennt werden, da sie unnötige Energie verbrauchen. Ist der Akku eines Geräts nur teilweise entladen, sollte er nicht ständig nachgeladen werden. Das schont den Akku und trägt zu einer längeren Lebensdauer des Geräts bei.
Aufrüsten statt neu kaufen
Geld lässt sich sparen und Abfall wird vermieden, wenn nicht ständig das neueste Gerät gekauft, sondern ein älteres Gerät aufgerüstet wird. Die Ressourcen werden geschont. Verschiedene Bauteile wie Lüfter, Grafikkarten, Netzteile, Prozessoren oder Lautsprecher lassen sich gegen modernere Komponenten tauschen. Kommt ein neues Betriebssystem für Smartphone oder PC, kann das Gerät mitunter mit einem Update auf das neue Betriebssystem oder eine neuere Version gebracht werden.
Nicht alle Geräte lassen sich aufrüsten. Ein IT-Spezialist, der sich mit den jeweiligen Geräten auskennt, kann prüfen, ob ein Tausch der Komponenten möglich ist und sich lohnt.

Geld lässt sich sparen und Abfall wird vermieden, wenn nicht ständig das neueste Gerät gekauft, sondern ein älteres Gerät aufgerüstet wird | Foto: ©Studio Peace #740010394– stock.adobe.com
Weitere Möglichkeiten für effizienten Betrieb
Kosten für Energie sparen und die Umwelt schonen können Nutzer, wenn sie einen Stromanbietervergleich vornehmen und sich Ökostrom-Tarife anzeigen lassen. Der Strom kommt aus erneuerbaren Energieträgern. Ökostrom ist längst nicht mehr teurer als herkömmliche Stromtarife. Bei den einzelnen Tarifen können noch weitere Details relevant sein, beispielsweise ein Treuebonus des Anbieters.
Wer eine eigene Webseite betreibt, sollte auf einen Anbieter für Grünes Webhosting achten. Diese Anbieter betreiben ihre Server mit Ökostrom.
Beim Surfen im Internet kommt es auf eine schnelle Internetverbindung an. Sie spart Zeit beim Surfen und letztendlich auch Strom. Es gibt inzwischen auch klimafreundliche Internetanbieter, die Ökostrom nutzen.
Altgeräte richtig entsorgen
Die Geräte sollten möglichst lange genutzt werden, um Ressourcen zu schonen, Abfall zu vermeiden und Geld zu sparen. Irgendwann stoßen die Geräte jedoch an ihre Grenzen, da sie sich nicht mehr aufrüsten lassen, nicht mehr den persönlichen Anforderungen entsprechen oder eine Reparatur nicht mehr lohnt. In diesem Fall kommt es auf die richtige Entsorgung an. In den Geräten stecken noch wertvolle Rohstoffe, die wieder zurückgewonnen werden können. Außerdem enthalten die Geräte schädliche Schwermetalle, die bei nicht fachgerechter Entsorgung in die Umwelt gelangen.
Altgeräte können bei den Entsorgungsstellen der Städte und Gemeinden und in Recyclinghöfen kostenlos abgegeben werden. Elektrogeschäfte nehmen ebenfalls Altgeräte zurück. Zuvor muss eine Datensicherung vorgenommen werden, damit keine wertvollen Daten verlorengehen. Die Festplatte wird danach gelöscht.