
Klimaschutz erfordert mutiges Handeln | Foto: ©Zamrznuti tonovi #1208491820 – stock.adobe.com
Der Klimawandel gilt als die größte Krise für die Menschheit. Um diese Krise zu bewältigen, sind ein Umdenken und mutiges Handeln gefragt. Bereits 1972 warnten Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology im Auftrag des Club of Rome in einem Buch davor, dass innerhalb von 100 Jahren die Grenzen des Wachstums erreicht sein würden. Gründe dafür sind die Umweltverschmutzung, die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und das Wachstum der Weltbevölkerung. Der US-amerikanische Autor Nathaniel Rich beschrieb 2019 in Losing Earth, dass die Klimakrise bereits vor 30 Jahren durch richtiges Handeln hätte verhindert werden können. Für den Klimaschutz müssen die Menschen überzeugt werden, dass jeder selbst etwas tun kann. Auf verschiedene Weise ist mutiges Handeln gefordert.
Fridays for Future als Beweis für mutiges Handeln
Ein Beispiel für mutiges Handeln für den Klimaschutz ist die Bewegung Fridays for Future, die 2018 von der schwedischen Klima-Aktivistin Greta Thunberg ins Leben gerufen wurde. Die damals 15-jährige Schülerin setzte sich mit einem Schild auf die Straße und trat in einen Schulstreik. Sie erhielt dafür viel Anerkennung, geriet aber auch in die Kritik. Ihre Aktion war weltumspannend.
Auch in Deutschland wurden an Freitagen Schulstreiks für das Klima organisiert.
Greta Thunberg ging mit ihrem Mut noch weiter und nahm an verschiedenen Veranstaltungen von Größen aus Politik und Wissenschaft teil. Sie traf sich mit Politikern und versuchte, sie vom Klimaschutz zu überzeugen. Sie zeigte Mut und Entschlossenheit und setzte damit in vielen Ländern ein Zeichen.

Ein Beispiel für mutiges Handeln für den Klimaschutz ist die Bewegung Fridays for Future, die 2018 von der schwedischen Klima-Aktivistin Greta Thunberg ins Leben gerufen wurde | Foto: ©leography #459010434 – stock.adobe.com
Menschen vom Klimaschutz überzeugen
Viele Menschen sind davon überzeugt, dass sie selbst nichts für den Klimaschutz tun können und dass es bereits zu spät ist. Sie weisen auf die verheerenden Folgen von Rekordbränden, Rekordhitzewellen und starken Stürmen für die Menschen hin und halten einen Klimakollaps für unausweichlich. Es gilt, diese Menschen vom Gegenteil zu überzeugen. Das ist mit viel Mut verbunden.
Wie Forschungsergebnisse zeigen, kann jeder Einzelne seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Um den Klimawandel aufzuhalten, müssen Regierungen, Unternehmen und Privatpersonen gemeinsam handeln.
Zivilisation kann noch gerettet werden
Um die Menschen zu motivieren, für den Klimaschutz aktiv zu werden und verschiedene Verhaltensweisen zu ändern, gilt es, ihnen aufzuzeigen, dass die Zivilisation noch gerettet werden kann. Ein Problem besteht darin, dass viele Menschen das nicht glauben oder Gegenargumente haben. Die Erkenntnis, dass die Zivilisation noch gerettet werden kann, vertreibt bei vielen Menschen die negative psychologische Verzweiflung. Neue Klimamodelle zeigen, dass sich die Klimaschutzmaßnahmen bereits auszahlen. CO2 führt zu einem Temperaturanstieg. Das ausgestoßene Kohlendioxid kann jedoch von den Wäldern und Meeren absorbiert werden. Dadurch lässt sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre senken. Der Erwärmungseffekt kann damit ausgeglichen werden.
In den kommenden 30 Jahren ist eine weitere Erhitzung nicht unausweichlich. Schnelles, entschlossenes und mutiges Handeln ist wichtig, um die Erhitzung aufzuhalten. Dafür müssen möglichst viele Menschen zum Mitmachen motiviert werden. Sie müssen ihren Lebensstil verändern, doch muss auch die Politik handeln. Um die Emissionen zu halbieren, müssen die fossilen Brennstoffe durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden. Die Regierungen müssen ihre Politik grundlegend ändern, um die Klimaziele zu erreichen. Von den Bürgern erfordert es Mut, auf die Politik Druck auszuüben, um Veränderungen vorzunehmen.

Um die Menschen zu motivieren, für den Klimaschutz aktiv zu werden und verschiedene Verhaltensweisen zu ändern, gilt es, ihnen aufzuzeigen, dass die Zivilisation noch gerettet werden kann | Foto: ©Manuela Ewers #463472874 – stock.adobe.com
Politischer Gestaltungswille und gesellschaftliche Bereitschaft gefordert
Was muss passieren, um die Klimaziele zu erreichen? Deutschland konnte von 1990 bis 2019 den Ausstoß von Treibhausgasen sogar um 32 Prozent verringern. Anders sieht es in China, Indonesien und Indien aus. Diese Länder sind auf dem Weg zum Wohlstand und verzeichnen einen explosionsartigen Anstieg des Treibhausgasausstoßes um mehr als 300 Prozent. Am höchsten ist dieser Anstieg in Indonesien mit 366 Prozent. Da diese Länder das Wohlstandsniveau des Westens erreichen und das Bruttosozialprodukt steigern wollen, verfeuern sie fossile Ressourcen.
Die Frage drängt sich auf, ob Klimaschutz daher mit Verzicht verbunden ist oder ob sich Wohlstand, Wachstum und Umwelt miteinander in Einklang bringen lassen.
Wissenschaftler des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie errechneten im Herbst 2020, dass Deutschland finanziell, technisch und ökonomisch in der Lage ist, die vereinbarten Klimaziele einzuhalten. Allerdings kommt es auf den politischen Gestaltungswillen und die gesellschaftliche Bereitschaft dazu an.
Ein Beispiel dafür, dass die Menschheit durchaus bereit ist, ihre Gewohnheiten zu ändern, wenn es darum geht, Leben zu schützen, ist die Corona-Pandemie. Bilder von schwerkranken Menschen auf Intensivstationen und von solchen, die unter den Spätfolgen leiden, erzielten ihre Wirkung. Das müsste auch im Hinblick auf die Klimaveränderung möglich sein. Viele Wissenschaftler warnen vor einer Klimakatastrophe, die noch um ein Vielfaches tödlicher ist als Corona. In den letzten zehn Jahren waren weltweit 1,7 Milliarden Menschen von Naturkatastrophen wie Stürmen, Hitzewellen und Überschwemmungen betroffen. Für ungefähr eine halbe Million Menschen endeten solche Katastrophen tödlich.
Mut zur Umsetzung von Klimalösungen: Jeder ist gefragt
Sich für den Klimaschutz einzusetzen, bedeutet nicht, mit dem moralischen Zeigefinger auf andere zu zeigen und ihnen ein schlechtes Gewissen und Schuldgefühle zu suggerieren, wenn sie noch an alten Gewohnheiten festhalten. Vielmehr geht es darum, mit einem klaren Beispiel voranzugehen und dadurch zu überzeugen. Das kann jeder Einzelne, indem er sein Verhalten ändert. Möglichkeiten sind beispielsweise:
- Umstieg auf Bio-Produkte
- Verzicht auf tierische Produkte
- weniger das Auto nutzen und kurze Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigen
- Verzicht auf Plastikverpackungen
- sparsamer Umgang mit den Ressourcen
- Einschränkungen beim Konsum
Klimaschutz ist in gewissem Sinne mit Verzicht verbunden. Wer sich jedoch die Folgen des Klimawandels vor Augen führt und daran denkt, die Umwelt auch für künftige Generationen zu erhalten, wird seine Entscheidungen zugunsten des Klimaschutzes treffen.
Gefragt ist auch die Politik, indem sie die von den Wissenschaftlern vorgeschlagenen Lösungen umsetzt und umweltschädliche Subventionen abbaut. Stattdessen können klimafreundliche Projekte subventioniert werden.
Mut ist auch in der Politik gefordert, damit alle Parteien zu gemeinsamen Lösungen übergehen. Bei der Anpassung an die Klimafolgen setzen die Parteien unterschiedliche Schwerpunkte. Die SPD spricht sich für eine sozial gerechte Klimapolitik aus und ist für gemeinschaftliche Lösungen. Die CDU/CSU will das Klima marktwirtschaftlich schützen und Wirtschaftswachstum und Umweltziele gleichwertig behandeln. Die Grünen sehen im Klimaschutz eine Wirtschaftschance und sind der Meinung, dass ökologisches Wachstum Wohlstand sichert. Die FDP ist gegen staatliche Vorgaben und hält stattdessen marktwirtschaftliche Lösungen für richtig. Die Linke ist für eine sozial gerechte Gestaltung des Klimaschutzes und fordert, dass Energiekonzerne und Superreiche ihren Beitrag leisten müssen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) lehnt restriktive Maßnahmen ab und sieht den Klimaschutz als globale Herausforderung. Der Klimaschutz sollte nach Meinung des BSW dort betrieben werden, wo er die größte Wirkung zeigt.